Donnerstag, 6. November 2014

Funktioneller Aufbau menschlicher Körper

Einzelbausteine
Der Körper besteht aus vielen kleinen Einzelbausteinen, die in ihrer
Gesamtheit den reibungslosen Ablauf aller Funktionen des Organismus
ermöglichen und sicherstellen. Die kleinsten chemischen Bausteine
des menschlichen Körpers sind die Atome, in erster Linie die der Elemente
Wasserstoff, Kohlenstoff, Sauerstoff und Stickstoff, gefolgt von
den Molekülen, die sich aus mehreren Atomen oder Atomverbänden
zusammensetzen. Zu den Molekülen zählen z. B. Proteine (= Eiweiße),
Kohlenhydrate (= Einfach-, Zweifach- oder Mehrfachzucker) und Lipide
(= Fette). Die Organellen bilden die nächstgrößere Einheit. Sie werden
durch den Zusammenschluss vieler chemischer Verbindungen, u. a. aus
Molekülen, gebildet. Sie sind Bestandteile der Zelle und wichtig für ihren
Stoffwechsel. Die Zelle wiederum stellt als kleinste selbstständig lebende
Einheit den Grundbaustein aller Lebewesen – Mensch, Tier, Pflanze, Bakterium
– dar und wird im folgenden Kapitel „Zytologie“ (= Lehre der Zelle)
detailliert erläutert. Viele gleichartige Zellen bilden einen Zellverband, den
man Gewebe nennt. Es gibt z. B. das Muskelgewebe oder das Binde- und
Stützgewebe.Verschiedene Gewebe, die dicht benachbart sind, formen ein Organ
(griech./lat. = Werkzeug), z. B. das Herz oder die Leber. Mehrere Organe,
die zur Ausführung bestimmter Körperfunktionen zusammenarbeiten
und in engem Kontakt zueinander stehen, werden als Organsystem
bezeichnet. In diesem Studienheft wird vorrangig das Organsystem des
Stütz- und Bewegungsapparates besprochen, zu dem alle Knochen,
Gelenke, Bänder, Sehnen und Muskeln gehören, das den reibungslosen
Ablauf aller Bewegungen ermöglicht, des Weiteren für den nötigen Halt
des Körpers und einen aufrechten Gang sorgt und die inneren Organe
schützend umhüllt.

Die anderen Organsysteme, die wiederum in Verbindung zum Stütz- und
Bewegungsapparat stehen und zahlreiche Funktionen erst ermöglichen,
sind:


die Haut, als das größte Organ, welche die Knochen, Gelenke und Muskeln
umgibt mit allen sogenannten Hautanhangsgebilden wie Haaren,
Nägeln, Schweiß- und Duftdrüsen;
„„
das Nervensystem, das in ein zentrales Nervensystem (Gehirn,
Rückenmark) und in ein peripheres (= zur Körperoberfläche hin, fern
des Zentrums) Nervensystem mit Nervenzellsammlungen, und Hirnnerven
unterteilt wird und über Nervenimpulse z. B. Muskelkontraktionen
(Kontraktion = Zusammenziehen) ermöglicht;
„„
das Hormonsystem oder Endokrinsystem, zu dem alle Drüsen
und Gewebe, die Hormone oder verwandte Stoffe produzieren, zählen;
„„
das Fortpflanzungssystem, das beim Mann aus Hoden, Nebenhoden,
Prostata, Samenbläschen und Penis besteht und sich bei der
Frau aus Eierstöcken, Eileitern, Gebärmutter, Scheide und Brustdrüsen
zusammensetzt;

„„der Harntrakt, der von den Nieren, Harnleitern, der Harnblase und
der Harnröhre gebildet wird;

„„das Verdauungssystem, das mit dem Mund beginnt, sich über die
Speiseröhre zum Magen und von dort zum Dünndarm und Dickdarm
mit dem Enddarm fortzieht und auch die Bauchspeicheldrüse, die Leber
und Gallenblase beinhaltet;

„„das Herz-Kreislauf-System, welches durch das lebenswichtige Organ
Herz, die Blut- und Lymphgefäße und das Blut an sich gekennzeichnet
ist und den Zellstoffwechsel maßgeblich durch Nährstoffzufuhr steuert;

„„das Atmungssystem, das in engem Kontakt zum Herz-Kreislauf-
System steht und sich aus allen Atemwegen, d. h. der Nase, dem Rachen,
dem Kehlkopf, der Luftröhre und den Bronchien, sowie natürlich den
Lungen, die aus einem rechten und einem etwas kleineren linken Lungenflügel
geformt werden, zusammensetzt;
„„
das Immunsystem, zu dem die weißen Blutkörperchen, die Lymphbahnen
und -knoten, der Thymus, die Milz und die Mandeln gehören
und das die körpereigene Abwehr gegen Fremdstoffe, z. B. Viren und
Bakterien, bildet.

Die einzelnen Organsysteme ergeben zusammen den Organismus.

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